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1338 wurden in Deggendorf die jüdischen Bewohner ermordet. Anschließend wurde dies mit einer verleumderischen Hostienlegende gerechtfertigt, um die wohl in erster Linie wirtschaftliche Motivation des Pogroms zu verbergen. Die sich daraus entwickelnde Wallfahrt fand 1991 zum letzten Mal statt und wird heute im Museum mit bedeutenden Leihgaben aus der Grabkirche dargestellt. Im Zentrum der Ausstellung steht dabei die Gegenüberstellung von Legendenbildung und historischen Tatsachen.
Die Feier der „Deggendorfer Gnad“ war nicht nur ein kirchliches, sondern auch ein bedeutsames weltliches Fest. Der „Gnad(en)markt“ stellte die übrigen Deggendorfer Märkte in den Schatten. Was wurde dort alles angeboten? Welche Gewerbe, Handwerksbetriebe und Geschäfte profitierten ebenfalls von dieser Wallfahrt, und welche Handwerke gab es in Deggendorf nur wegen der „Gnad“? Aber auch: welche Relevanz hat die „Gnad“ noch heute? Diese und weitere Fragen wird der Kirchenhistoriker und beste Kenner der „Deggendorfer Gnad“, Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. Manfred Eder, in seinem Vortrag fundiert beantworten.
Die Veranstaltung zu diesem hochinteressanten Thema findet am Dienstag, den 08.10.2024, um 19:00 Uhr im Stadtmuseum Deggendorf in der Veranstaltungsreihe „Woche der Begegnung. Demokratie leben!“ statt. Der Besuch der vorangegangenen Vorträge ist zum Verständnis nicht erforderlich.