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100 Heimatschätze

Text von Stadt Deggendorf|Stand: 18.07.2018 06:10 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
Ingeborg Kostial mit ihrer Brille in der Präsentation im Stadtmuseum

Welche Schätze schlummern in Bayerns nichtstaatlichen Museen? Welche Zeugen der Vergangenheit warten darauf, ihre einzigartigen Geschichten zu erzählen, von besonderen Momenten und weichenstellenden Entscheidungen? Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat und das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst suchten im Rahmen eines Wettbewerbs „Heimatschätze“: regionaltypische Kleinode, die mit besonderen Bezügen zur bayerischen Heimat verbunden sind.  
Die 100 spannendsten Heimatschätze wurden in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege ermittelt und am Freitag in München ausgezeichnet.
Auch das Stadtmuseum Deggendorf ist bei den ausgezeichneten Museen dabei und konnte ein ungewöhnliches Exponat mit einer ganz besonderen Geschichte präsentieren.
Die eher unscheinbare Brille ist mit eingetrocknetem Schlamm überzogen. Sie ist damit ein beredtes Zeugnis der Hochwasserkatastrophe 2013 von der Deggendorf heimgesucht wurde. Ingeborg Kostial aus Fischerdorf hat die Brille auf ihrem Wohnzimmertisch liegengelassen, als sie wegen des drohenden Dammbruchs ihr Haus verlassen musste. „Ich dachte nicht, dass das Wasser so hoch steigen würde. Als wir zurück kamen war das ganze Erdgeschoss überflutet.“ Dabei hatte Familie Kostial noch Glück, denn das Haus musste nicht abgerissen werden, wie so viele andere.  
Mancher wird sich fragen, warum ist so eine alltägliche Brille eine „Heimatschatz“? Viele Exponate im Museum sind wertvoller oder besitzen Eigenschaften, die man eher mit einem „Schatz“ in Verbindung bringen würde.
Gerade aber dieser einfache alltägliche Gegenstand mit seinen Spuren vom schlammigen Wasser, das Alles in den betroffenen Häusern überzogen hatte, kann die Geschichte vom Hochwasser 2013 erzählen, wie es die Menschen aus ihrem Alltag gerissen hat.
Im Stadtmuseum wird im Rahmen des von der EU geförderten Projektes „Museum Uploaded“ gemeinsam mit der Technischen Hochschule und Partnern in Tschechien eine neue Dauerausstellung zur Stadtgeschichte erarbeitet. Die Brille und das Interview, das vom Museum mit Frau Kostial geführt wurde, werden Teil dieser neuen Ausstellung werden.

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