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Bücher aus dem Feuer
Am 10. Mai 1933, wenige Wochen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, wurden Bücher von politisch und rassisch unerwünschten Schriftstellern und Wissenschaftlern in fast allen deutschen Universitätsstädten verbrannt. Darunter Autoren wie Berthold Brecht, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich Mann, Erich Mühsam, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold und Stefan Zweig.
Grundlage für die Literaturauswahl bildete die am 26. April 1933 versandte „Braune Liste verbrennungswürdiger Literatur“. Sie enthielt 71 Autorennamen und basierte auf den „Schwarzen Listen“, die der Bibliothekar Dr. Wolfgang Hermann im Auftrag des Verbandes Deutscher Bibliothekare und des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda im März 1933 erstellt hatte. Die gesammelten Bücher wurden an zentralen Plätzen zu Scheiterhaufen aufgeschichtet, auf die auch Privatpersonen Bücher werfen konnten. Bücherverbrennungen in Bayern wurden z. B. in Bamberg (1. Juli), Erlangen (12. Mai), München (10. Mai), Nürnberg (10. Mai), Regensburg (12. Mai) und Würzburg (10. Mai) durchgeführt.
Mit einer Medienausstellung der verbrannten Autoren möchte die Stadtbibliothek Deggendorf an diesen Tag erinnern. Mit dabei sind Werke von Erich Kästner, Franz Kafka, Arthur Schnitzler, Ernst Toller und viele mehr. Bis 30. Mai befinden sich die Bücher im Foyer der Bibliothek. Selbstverständlich können diese Titel auch entliehen werden.