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BRK und Stadt Deggendorf bündeln ihre Kräfte
Perspektive für Bewohner & Beschäftigte des E-Heims
Text von Stadt Deggendorf|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 24.03.2023 08:42 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
Stadt Deggendorf, Landkreis und BRK Verantwortliche halten ein Bild des Städtischen Elisabethenheims gemeinsam in der Hand. Sie stehen vor dem Neuen Rathaus Deggendorf.
Treffen für eine Perspektive für Bewohner und Beschäftigte des Städtischen Elisabethenheims.

Der Fachkräftemangel im Bereich der Pflege bereitet derzeit vielen Trägern von Pflegeeinrichtungen Probleme. Fast alle Pflegeheime stehen aktuell vor der Situation, dass wegen fehlender Fachkräfte nicht mehr alle Kapazitäten für die Aufnahme pflegebedürftiger Personen ausgeschöpft werden können. Dies verstärkt nicht nur den Pflegenotstand, sondern führt aus wirtschaftlicher Betrachtung auch zu einem defizitärem Pflegebetrieb, was auf absehbare Zeit die Existenz einzelner Pflegeheime gefährden kann.

Diese Situation kennt auch das BRK – mit 6 Pflegeeinrichtungen der größte Träger im Landkreis Deggendorf – und die mangelnden Aufnahmemöglichkeiten wegen fehlender Fachkräfte bereiten auch Herrn Gerhard Gansl, Kreisgeschäftsführer des BRK, zunehmend Sorge. So können derzeit alleine in den Pflegeheimen des BRK insgesamt 80 Plätze nicht belegt werden, weil das erforderliche Personal fehlt.

Eine ähnliche Lage gibt es auch bei der Stadt Deggendorf. Herrn Oberbürgermeister Dr. Christian Moser beschäftigt außerdem die Herausforderung, dass im Städtischen Elisabethenheim die aktuellen gesetzlichen Vorgaben in räumlicher Hinsicht nicht mehr erfüllt werden können und zusätzlich erheblicher Sanierungsbedarf besteht. Letztlich kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich die Stadt Deggendorf in dem historischen Gebäude bereits seit dem Jahr 1885 in besonderer Weise um die Kranken und Schwachen in der Stadt kümmert. Seit 1922 läuft hier der Betrieb unter dem Namen „Elisabethenheim“ und von 96 belegbaren Plätzen sind aktuell nur noch rund 70 Plätze belegt. Trotzdem arbeiten die dortigen Pflegekräfte an Ihren Grenzen, weil selbst bei dieser reduzierten Belegung weiteres Personal dringend erforderlich wäre.

Um aus der Not eine Tugend zu machen, üben BRK und Stadt nun den Schulterschluss, um die Pflegeangebote vor Ort zu stärken und damit auch langfristig zu sichern. Die Idee für eine Kooperation entstand zunächst eher beiläufig, als bei einem Austausch zwischen Stadt und BRK auch die Pflegesituation zur Sprache kam, und dabei aufgefallen ist, dass die freien Kapazitäten beim BRK nahezu identisch mit der aktuellen Belegungssituation im Elisabethenheim sind. Schnell stand die Frage im Raum, wie man hier die Kräfte bündeln könnte um hier für beide Seiten die Ausgangslage zu verbessern.

Dabei stand von Beginn an fest, dass hier die Interessen von Bewohnern und Beschäftigten im Vordergrund stehen müssen. Bei näherer Befassung mit der Idee zeigte sich aber auch sehr schnell, dass die Strukturen beim BRK und der Stadt weitgehend identisch sind – sei es bei den Pflegebeiträgen der Bewohner oder den Tarifstrukturen der Beschäftigten. Somit reifte bald die Erkenntnis, dass die Zusammenführung des Pflegebetriebes in der aktuellen Situation ein ideale Gelegenheit wäre, die vorhandenen Pflegeeinrichtungen zu stärken und die Pflege der Bewohner sowie die Arbeitsplätze aller Beschäftigten auch für die Zukunft zu sichern.

Mittlerweile gibt es bereits entsprechende Grundsatzbeschlüsse, dass die Bedingungen für eine Kooperation zwischen BRK und Stadt rechtlich geprüft und ausgearbeitet werden sollen. Sowohl im beschließenden Ausschuss des BRK-Kreisverbandes als auch im Stadtrat der Stadt Deggendorf wurde dem einstimmig zugestimmt.

Wichtig ist beiden Partner dabei, die Sorgen der Bewohner und Beschäftigten bei diesem Schritt ernst zu nehmen und hier bei einer Zusammenführung für alle Beteiligten die bestmöglichen Lösungen zu suchen. Gestern wurden seitens der Stadt in einer Dienstversammlung die Beschäftigten im Elisabethenheim über die Planungen informiert. Auch der Heimbeirat wurde bereits einbezogen. Die Angehörigen und Betreuer der Bewohner werden in einer Informationsveranstaltung am 28.03.2023 noch näher unterrichtet.

In den nächsten Wochen heißt es nun, den Fahrplan für eine Zusammenlegung auszuarbeiten. Dafür wird ab sofort auch ein Mitarbeiter des BRK in die Heimleitung beim Elisabethenheim eingebunden, damit man die dortigen Bewohner und Beschäftigten kennen lernen und gemeinsam ideale Lösungen finden kann. Wenn der selbst gesteckte Zeitrahmen eingehalten werden kann, ist es dabei durchaus vorstellbar, dass bereits im Sommer 2023 erste Verlegungen von Bewohnern und Personal in eine Einrichtung des BRK erfolgen können.

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