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Buchvorstellung „Die Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau in der Rosen auf dem Geiersberg in Deggendorf“
Text von Stadt Deggendorf|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 23.11.2020 16:49 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
Buchvorstellung
Oberbürgermeister Dr. Christian Moser und der Autor Dr. Fritz Wagner bei der Buchvorstellung

Zu der bisher noch wenig erforschten Wallfahrt auf den Geiersberg bei Deggendorf gibt ein jüngst gefundenes Mirakelbuch der Jahre 1632 bis 1659 Anlass zu näheren Untersuchungen. Neben diesem stehen an Quellen eine große Zahl von Jahresrechnungen der Kirche sowie ein beachtlicher Bestand von Votivbildern vom 17. bis zum 20. Jahrhundert zur Verfügung.

In einem ersten Teil wird zunächst die Bedeutung von Mirakelbüchern im Wallfahrtsbetrieb der Barockzeit skizziert. Ein Überblick über die vielfältigen Fragestellungen verschiedenster Wissenschaftsbereiche, die sich mit Wallfahrten beschäftigen, dient dazu, für die Untersuchung einige Zielsetzungen auszuwählen.

Der zweite Teil ist der Geschichte der Wallfahrt gewidmet und verfolgt anhand mehrerer Einzelaspekte die Entwicklung bis in die Gegenwart.

Im dritten Abschnitt geht es zunächst um die Erschließung des Mirakelbuches, die darin verwendeten Quellen sowie die Hintergründe für seine Entstehung. Auch ungewohnte Fragen wie nach der Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen werden nicht umgangen. Die verschiedenen als wundersam erlebten Begebenheiten werden nach typischen Situationsmustern geordnet dargeboten. Mehrere Register erleichtern die Auswertung des Mirakelbuches, z.B. für biographische Datensammlungen oder medizinhistorische Untersuchungen.

Da das Mirakelbuch offensichtlich anhand von Votivtafeln angefertigt worden ist, wird mit seiner Hilfe erstmals eine möglichst vollständige Inventarisierung aller jemals vorhandenen bzw. noch nachweisbaren Votivtafeln erstellt. Dies erscheint umso wünschenswerter, als eine große Zahl von ihnen durch Vernichtung oder Diebstahl verloren gegangen ist und mehrere Bilder auch außerhalb Deggendorfs in Museen aufbewahrt werden. Neben einer Beschreibung des Wandels in der Votivbildpraxis wird auch die Frage behandelt, welchen Malern die Votivbilder zugeschrieben werden können. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen den Untersuchungsgang.

Der umfangreichste vierte Abschnitt beschäftigt sich mit den Finanzen der Wallfahrtskirche. Die Analyse der Kirchenrechnungen bietet Anschauungsmaterial für die Entwicklung finanz- und buchungstechnischer Praxis in der Frühen Neuzeit.

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