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Zeitzeugen-Gespräch, Ukrainische Geschichte und Konzert für den Frieden
Zusätzliche Fördermittel für Demokratie-Projekte
Text von Stadt Deggendorf|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 10.06.2022 11:38 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
: Beim Verein Mostik e. V. können geflüchtete Kinder aus der Ukraine gemeinsam mit russlanddeutschen Kindern basteln, malen, singen und tanzen

In der letzten Sitzung des Begleitausschusses von „Demokratie leben!“ wurden u. a. mehrere Projekte mit Bezug auf den Krieg in der Ukraine bewilligt. Ermöglicht wird dies durch Aufstockung der Fördermittel für Aktivitäten, die das Zusammenleben zwischen Geflüchteten und Einheimischen fördern, die Solidarität mit der Ukraine öffentlich zum Ausdruck bringen, über den Krieg und die Hintergründe informieren oder die sich gegen Fakenews und Verschwörungs­ideologien richten.

Aus diesem Fördertopf wurden gleich zwei Projektanträge des kürzlich gegründeten Vereins Koliiibri e. V. auf den Weg gebracht. Im Juli findet ein Konzert mit ukrainischen und Deggendorfer Künstlerinnen und Künstlern statt, die gemeinsam in der „Kulturmühle Angermühle“ auf der Bühne stehen werden. Darüber hinaus zeigen ukrainische Geflüchtete Fotos ihrer Heimat vor dem Krieg und nach Angriffen der russischen Armee. Kinder können an einem Action-Painting teilnehmen und die Wände des Gebäudes unter Anleitung bunt gestalten. Bewilligt wurde auch ein Projekt des Vereins, das Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Alter usw. in den Focus rückt. Fünf Bänke werden in einem Workshop mit ukrainischen Geflüchteten bunt gestaltet und an gut frequentierten Plätzen in der Stadt aufgestellt. Personen die dort Platz nehmen, erhalten Anregungen um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Auch Bankgespräche mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind angedacht. Ebenfalls engagiert in der Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine ist der interkulturelle Verein Mostik e. V. Der Ausschuss sprach sich für eine finanzielle Unterstützung der vom Verein betreuten Kindergruppen aus. Ukrainische und russlanddeutsche Kinder können gemeinsam singen, tanzen, malen und basteln. Die Gruppen werden von ukrainisch-russlanddeutschen Teams geleitet.

Informationen zur Geschichte der Ukraine bietet die Volkshochschule Deggendorfer Land e. V. in einem Vortrag am 23.07. mit Prof. Dr. Lutz-Dieter Behrend an. (Anmeldung unter: www.vhs-deggendorf.de). Der Osteuropa-Historiker geht auf die langjährige, widerspruchsvolle und oft sehr tragische Geschichte der Ukraine von der Kiewer Rus bis zur Gegenwart ein.

Jungen Menschen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten zu berichten und darüber ins Gespräch zu kommen ist das Ziel von Zeitzeugengesprächen. Einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen des Holocaust ist Erich Richard Finsches aus Wien. Der inzwischen 94-jährige war bereits 2019 zu Gast in der Deggendorfer Stadthalle und erzählte vor mehreren hundert Schülerinnen und Schüler seine schrecklichen Erlebnisse als verfolgter Jude in der NS-Zeit. Zu den diesjährigen „Wochen der Begegnung“ wird er in der Dreifachturnhalle des Comenius-Gymnasiums wieder vor Schulklassen aus unterschiedlichen Schulen sprechen. Die Mitglieder des Ausschusses unterstützen die Veranstaltung und freuen sich sehr über den Besuch von Herrn Finsches.

Über den aktuellen Planungsstand der „Wochen der Begegnung 2022“ informierte Ursula Keßler die Ausschussmitglieder. Mehrere Akteure haben bereits Veranstaltungen angemeldet, so dass wieder ein vielfältiges Programm zu erwarten ist. Einrichtungen, Schulen und Vereine, die sich mit einem Beitrag an den Aktionswochen beteiligen möchten, können sich noch bis Anfang Juli an die Koordinierungs- und Fachstelle wenden. Kontakt: u.kessler@vhs-deggendorf.de oder Telefon-Nr. 0991 3201560.

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