Propaganda vs. Demokratie –  Wie neueste Kontrolltechniken die öffentliche Meinung lenken

Propaganda vs. Demokratie – Wie neueste Kontrolltechniken die öffentliche Meinung lenken

Vortrag von Propagandaforscher Dr. Jonas Tögel
Gasthaus Haus Kräh
15.02.2024

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Eintritt: Spende

Über die Veranstaltung

Dr. Jonas Tögel ist Amerikanist und Propagandaforscher. Er hat zum Thema Soft Power und Motivation promoviert und arbeitet aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. „Soft Power ist die Fähigkeit, andere zu überzeugen, das zu tun, was du willst, ohne dass du Gewalt oder Zwang anwendest“, erklärt US-Politikprofessor Joseph Nye.

Bereits vor über 100 Jahren entstand die Idee, dass gerade in Demokratien die Technik des „Herstellens von Zustimmung“ (Manufacturing of Consent) besonders wichtig sei: um die „verwirrte Herde“ auf Kurs zu halten, brauche es geeignete Steuerungstechniken, also Propaganda. Seither wurden auf Basis der Psychologie und Sozialwissenschaften diese Steuerungstechniken immer weiter verfeinert.

Heute haben wir zwei Entwicklungen parallel: auf der einen Seite ein zunehmender Vertrauensverlust in Regierungen und Institutionen. Auf der anderen Seite wird um eben dieses Vertrauen der Bevölkerung erbittert gekämpft, mit bspw. PR-Kampagnen, Faktencheckern (einer sogenannten psychologischen »Impfung« gegen »Verschwörungstheorien«), „Nudging“ (das auch während der Corona-Pandemie intensiv betrieben wurde) und der neuesten Form der Manipulationstechniken der „Kognitiven Kriegsführung“ der NATO. Der Vortrag wird dieses Spannungsfeld von Propaganda und Demokratie darstellen und erklären, wie sich die psychologischen Steuerungstechniken entwickelt haben.

2023 erschien von Jonas Tögel das Buch „Kognitive Kriegsführung“ – aus dem Nachwort:

„Ein genaues Studium von Kriegen und gewaltsamen Konflikten zeigt, dass diese nie zu mehr Frieden, Glück und Gerechtigkeit führen. Anstelle von Menschenrechten und Demokratie werden durch Kriege unermessliches Leid, Zerstörung, Tod und Traumata verursacht, deren Aufarbeitung oft mehrere Generationen beschäftigt. Wenn man daher erkennt, dass Gewalt kein angemessenes Mittel zur Lösung von Konflikten ist, dann wird man Kriege entschieden ablehnen. Gleichzeitig werden diese Kriege aber nur dadurch möglich, dass man vor, während und oft noch nach Kampfhandlungen die Köpfe und Herzen der Menschen mit Propaganda manipuliert, Bevölkerungen spaltet und Hass und Abwertung (mit oft erfundenen Kriegslügen) sät. Wer Kriege ablehnt, muss daher auch Kriegspropaganda ablehnen.

Wir brauchen in Zukunft nicht noch mehr Manipulationswaffen und nicht noch mehr Gewalt. Was wir brauchen ist vielmehr ein ehrlicher, respektvoller Umgang miteinander, eine gewissenhafte Aufarbeitung von Kriegslügen, Aufklärung über Soft Power-Techniken sowie eine zwischenmenschliche Kommunikation auf Augenhöhe, ohne Gewalt und Manipulation.“

Homepage: www.jonastoegel.de
Homepage Veranstalter: www.deggendorfmiteinander.de

Reservierung empfohlen unter: kontakt@deggendorfmiteinander.de

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