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Das Bayerische Staatministerium für Digitales lud die bayerischen Kommunen im November 2022 zur Einreichung eines Anwendungsfalles für einen Digitalen Zwilling im Rahmen des Förderprojektes „TwinBy“ ein. Die Oberzentrumsstädte Deggendorf und Plattling erkannten dies als Chance einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Smart City voranzukommen und bewarben sich gemeinsam mit dem Anwendungsfall „Starkregenmanagement“.
Nun erreichte die beiden Nachbarstädte der Zuwendungsbescheid, was bedeutet, dass das Projekt starten kann. Im Rahmen des Förderprojekts ist die webbasierte 3D-Visualisierung der Städte vorgesehen, um auf Basis der vorhandenen Daten, wie etwa Fließwegstudien, Simulationen von Starkregenereignissen durchzuführen. Das Projekt dient in erster Linie dazu, die vorhandene Entwässerungsinfrastruktur besser kennenzulernen. In einem weiteren Schritt sollen über Sensoren Echtzeitdaten erhoben werden, die in den Digitalen Zwilling einfließen und schließlich der Frühwarnung von Einsatzkräften und Bevölkerung dienen können. Hierzu gilt es, parallel zum Projekt „TwinBy“ die erforderliche Infrastruktur aufzubauen.
Unterstützt werden die Städte Deggendorf und Plattling dabei vom Datenkompetenzzentrum Städte und Regionen (DKSR), die das notwendige technische Knowhow mitbringen, um die verschiedenen Anwendungsfälle der ausgewählten Projektkommunen in die Realität umzusetzen. Ein interdisziplinär zusammengesetztes Projektteam aus EDV, Bauverwaltung und Entwässerungsfachleuten, arbeitet nun an der Konzipierung des Digitalen Zwillings. Hierfür absolvieren einige Teammitglieder das Qualifizierungsprogramm, um künftig auf Basis der einmal geschaffenen Dateninfrastruktur weitere Anwendungsfälle einrichten zu können.
Unter einem Digitalen Zwilling ist ein virtuelles Abbild der Realität im Hinblick auf verschiedene Anwendungen zu verstehen. So ist die Starkregensimulation nur einer von vielen denkbaren Anwendungsfällen. Insbesondere im Verkehrsmanagement, im Ver- und Entsorgungsbereich oder zur Ermittlung des Solarpotenzials kommen Digitale Zwillinge in Betracht. Hierfür werden 3D-Visualisierungen über ein online-Portal bereitgestellt, die dabei unterstützen sollen, die Simulationen besser nachvollziehen zu können. Vor allem Geodaten spielen bei der Schaffung der 3D-Modelle eine besondere Bedeutung.