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Digital vernetzt mit der tschechischen Partnerstadt
Smart-City-Teams aus Deggendorf und Písek treffen sich
Text von Stadt Deggendorf|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 29.02.2024 08:01 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten

Voneinander lernen und dabei Grenzen überwinden, waren die Ziele des ersten Kooperations­treffens der Smart-City-Teams der Partnerstädte Deggendorf und Písek. Die südböhmische Stadt, die im Jahr 2018 mit ersten EU-geförderten Digitalisierungsprojekten begann und im Jahr 2021 eine eigene Organisationseinheit unter dem Namen „Smart Písek“ gründete, war Schauplatz der ersten – zunächst ganz analogen – Vernetzung. Als Gastgeber präsentierte das Team um ihren Leader Miloš Prokýšek die vielfältigen Projekte, die seither angegangen wurden. Zu ihnen zählen etwa ein zentraler Parkplatz, für welchen sich die aktuelle Parkauslastung in Echtzeit online abrufen lässt, ein Kooperationsprojekt mit Schulen zur Überwachung der CO2-Belastung in den Klassenzimmern mittels Sensoren, aber auch eine Ausstellung zur „Stadt von Morgen“.

 

Als Schlüssel zum Erfolg bezeichnet Miloš Prokýšek, der selbst von der Universität von Südböhmen in Budweis kommt, das enge Zusammenspiel aller relevanten verwaltungsinternen und –externen Akteure. Dies beginnt bei den Fachämtern, die das Potenzial der Digitalisierung erkennen sollen über die EDV-Abteilung, die entsprechende Infrastruktur bereitstellen muss bis hin zur Finanzabteilung, worüber die erforderlichen Mittel zur Realisierung der Projekte bereitgestellt werden. Auch der Schulterschluss zur Verwaltungsspitze und den Gremien gilt es dabei immer wieder aufs Neue zu suchen und die Rätinnen und Räte vom Mehrwert der oftmals für die Verwaltung unorthodox anmutenden Ideen zu überzeugen. „Nur auf diese Weise ist Innovation auf kommunaler Ebene möglich.“, meint der Teamleader hierzu. Sicherlich ist dies immer auch mit Risiken verbunden, die sich durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln auf andere Ebenen verteilen lassen. Es müsse auch eine Kultur der Akzeptanz des Scheiterns wachsen, denn auch sie gehöre zu Innovation und dem Streben nach Erfolg dazu. Schließlich sei auch in Písek nicht immer alles glatt gelaufen, gibt Prokýšek zu.

 

Von Deggendorfer Seite war der Smart City Beauftragte und Persönliche Referent des Oberbürgermeister Sandro Pfeiffer vor Ort und berichtete über die ersten Erfolge der Großen Kreisstadt im Smart-City-Bereich. Was in Písek zentralisiert über die eigens geschaffene Organisationseinheit „Smart Písek“ geschehe, sei in Deggendorf auf viele Schultern in der gesamten Verwaltung und ihren Tochtergesellschaften, allen voran der Stadtwerke Deggendorf GmbH verteilt. Pfeiffer berichtete etwa von der Entwicklung des Digitalen Zwillings für ein effizientes Starkregenmanagement oder der freien WLAN-Abdeckung, die man im Donaupark hergestellt habe. Innovation geschehe auch hier, gehe aber im Wesentlichen von den Menschen aus, die es betrifft und selbst die Experten ihres eigenen Aufgabengebietes sind.

 

Einig sind sich die Partnerstädte bei den Aufgaben und Zielen der Gegenwart und der Zukunft, die es zu bewältigen gilt, allen voran der Umgang mit dem Klimawandel und die Klimaanpassung auf lokaler Ebene. Hier hat sich die tschechische Partnerstadt sehr interessiert gezeigt am „Klimaweg“ der Stadt Deggendorf, dessen erster Schritt im ehemals stark versiegelten Bereich zwischen Metzgergasse und Pfleggasse entsteht. Auch in Písek gilt es brach liegende, weitgehend ungenutzte Hinterhöfe zu revitalisieren und für die dort lebenden Menschen Wohlfühlorte zu schaffen. Aber auch der Hochwasserschutz ist in beiden Städten ein bedeutendes Thema. Hier stellt sich insbesondere die Frage, wie es gelingen kann, trotz weitergehender Hochwasserschutz­maßnahmen Aufenthaltsqualität am Wasser zu schaffen. Deggendorf hat dies im Zuge der Landesgartenschau mit dem Donaupark bereits vorgemacht. Písek ist hier mit der von der Otava ein Stück weit entfernten Uferpromenade aktuell auf Ideensuche.

 

Die zahlreichen Anknüpfungspunkte bestätigten die am Austausch teilnehmenden Akteure nur, die Partnerschaft weiter zu festigen und die internationale Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Natürlich wurde das „Smart Písek“ Team zu einem Gegenbesuch in der niederbayerischen Partnerstadt eingeladen. Diese Einladung nahmen die interessierten Teammitglieder freudig und voller Erwartung an.

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