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Ein Frauenleben im 20. Jahrhundert
Vom 14.11. bis 03.03.2024 im Handwerksmuseum
Text von Stadt Deggendorf|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 06.11.2023 10:56 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
Von Hilde Niederländer geschneidertes Cocktailkleid

Am Sonntag, 12.11.2023 um 14:00 Uhr wird die Ausstellung „Ein Frauenleben im 20. Jahrhundert – am Beispiel der Schneiderin Hilde Niederländer“ eröffnet. Die Eröffnung der Ausstellung findet in der Stadtgalerie im Stadtmuseum statt. Die Gäste erwartet eine spektakuläre Modenschau mit der Ballett- und Tanzschule Heim und musikalische Begleitung durch DJ Valentino und DJ Stephan Stiebinger. Anschließend wird zu Kaffee und Kuchen im Café des Handwerksmuseums geladen und es besteht die Möglichkeit, die Ausstellung im Handwerksmuseum zu erkunden.

Neben tiefgreifenden Ereignissen, wie dem 2. Weltkrieg, mussten sich Frauen im 20. Jahrhundert tagtäglich neuen Herausforderungen stellen. An ein selbstbestimmtes Leben war bei den meisten nicht zu denken. Die Ausstellung leistet einen Beitrag zur Sichtbarkeit der Frauen, deren Lebensleistungen bis heute im Verborgenen geblieben sind. Das Leben von Hilde Niederländer steht dabei stellvertretend für das Leben vieler Frauen im damaligen Niederbayern.

Ausgehend von biografischen Ereignissen der Haupt-Protagonistin Hilde Niederländer, werden die Themen Heirat, Mutterschaft, Beruf und Bildung bzw. Ausbildung von Frauen im 20. Jahrhundert genauer beleuchtet.

Die Schneiderin Hilde Niederländer wurde am 30.07.1937 als Hildegard Wagner in Winsing geboren. Im Jahr 1951 begann sie eine Lehre bei der Damenschneidermeisterin Berta Bauer in Grattersdorf – Hildes Traumberuf seit ihrer Kindheit. Nach der Gesellenprüfung war sie bei Lucie Linden beschäftigt. Im Jahr 1956 besuchte sie im Zuge ihrer beruflichen Weiterbildung die renommierte Zuschneideschule „M. Müller & Sohn“ in München. Weil ihr Bruder nicht aus dem 2. Weltkrieg zurückkehrte, übernahm sie die kleine elterliche Landwirtschaft und konnte ihrer Berufung als Schneiderin nur noch bedingt nachgehen.

Im Laufe ihres Lebens versuchte sie so oft wie möglich, ihre Leidenschaft auszuüben. Sie schneiderte hochwertige und akribisch gearbeitete Kleider für ihre beiden Töchter, die auch in der Modenschau und anschließend in der Ausstellung zu sehen sein werden, und arbeitete später bei einer nahegelegenen Schneiderei.

Ab 1967 bis zum Eintritt ins Rentenalter im Jahr 2003 war sie im Posamentenwerk Hengersberg beschäftigt. Im April 2019 verstarb Hilde Niederländer im Alter von 82 Jahren.

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