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Von 21.03. bis 23.03.2025 wird die Stadt Deggendorf zur Bühne für das 4. Internationale Gitarrenfestival. Hierzu darf sich das Publikum wieder auf meisterhafte Künstler freuen, die in der Welt der Akustikgitarre als Koryphäen ihrer Zeit gelten. Ab Freitag, 21.02.2025 sind nun die beliebten Einzeltickets für die Konzerte über www.okticket.de oder in der Tourist Information Deggendorf erhältlich. Das Eröffnungskonzert mit dem künstlerischen Leiter des Gitarrenfestivals Augustin Wiedemann sowie dem spanischen Gitarristen und Gründer der Spanish Guitar Academy José María Gallardo del Rey am Freitag, 21.03. um 20:00 Uhr im Kapuzinerstadl zeichnet den Beginn einer hochkarätigen Konzertreihe. Erstmals ist es dabei möglich, auch Einzeltickets für dieses besondere Konzert zu erhalten.
Der zweite Festivaltag startet am Samstag, 22.03. um 11:00 Uhr mit einer Matinee in der Auferstehungskirche, in der sich die Künstlerin Zsofía Boros aus Ungarn präsentiert. „Boros ist eine Meisterin der dynamischen Schattierungen, sie kann sich ganz in ihr Instrument zurückziehen, die angeschlagenen Töne fast in den Bereich des Unhörbaren absenken, um sie dann aufwallend erklingen zu lassen. Sie spielt klug mit Leerräumen, kultiviert die Pause als nachklingenden Raum.“ (Fono Forum) Ihre musikalische Heimat hat Zsófia Boros beim Münchner Label ECM gefunden, bei dem im April 2023 ihr drittes Soloalbum „El Último Aliento“ erschienen ist.
Ebenfalls am Samstag, 22.03. findet das Abendkonzert um 19:00 Uhr im Kapuzinerstadl mit der Verleihung des „Deggendorfer Gitarrenpreises 2025“ durch Oberbürgermeister Dr. Christian Moser in Zusammenarbeit mit der Hermann Hauser Guitar Foundation statt. Dieses Mal erhält eine bedeutende Künstlerin diesen besonderen Preis. Bei der Entscheidungsfindung legt die Jury der Hermann Hauser Guitar Foundation besonderen Wert auf zwei Aspekte: Neben der künstlerischen Exzellenz spielt das soziale und kulturelle Engagement der Preisträger eine zentrale Rolle. Die Stiftung schätzt besonders junge Künstler, die über den Tellerrand hinausblicken und in ihrem Leben Transdisziplinarität verkörpern. Antonia Haslinger verkörpert diesen ganzheitlichen Ansatz in beispielhafter Weise. Nach ihrem erfolgreichen Masterstudium im Konzertfach Gitarre (2022), das sie parallel zum Studium der Instrumentalpädagogik absolvierte, kann sie bereits auf eine beeindruckende künstlerische Laufbahn zurückblicken.
Als Preisträgerin mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe trat sie an renommierten Orten auf, darunter das Wiener Konzerthaus, die Salzburger Residenz und Schloss Höch im Rahmen der Sommerakademie des Mozarteums. Ihre akademische Ausbildung geht jedoch weit über die Musik hinaus: Parallel zu ihrer musikalischen Karriere erwarb sie einen Bachelor in Politikwissenschaft an der Paris-Lodron-Universität Salzburg sowie einen Master in Global Studies mit Schwerpunkt Recht und Politik an der Karl-Franzens-Universität Graz. Den weiteren Konzertverlauf bestreitet Dimitri Illarionov aus Russland, der zu den führenden klassischen Gitarristen zählt und bereits weltweit in renommierten Sälen wie der Tonhalle Zürich, dem Seoul Art Center und der Osaka Symphony Hall begeisterte. Kritiker loben sein außergewöhnliches Spiel: Incident Light pries sein „technisch makelloses“ und „tief ausdruckvolles“ „Concierto de Aranjuez“ und der Tages-Anzeiger bezeichnete ihn als „Rarität mit Star-Gen“. Illarionovs Repertoire reicht von Lautenmusik bis zu zeitgenössischen Werken, von denen viele ihm gewidmet sind. Den dritten Teil dieses Abendkonzerts übernimmt das schwedische Gitarrenduo „The Gothenburg Combo“. Mit neun wegweisenden, hochgelobten Alben sowie mit genreübergreifenden Kollaborationen mit Schauspielern, Tänzern, Dichtern, Visual Artists und DJs bildet das Duo eine einzigartige Stimme in der klassischen Gitarrenwelt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 tourten sie ausgiebig und gaben hunderte Konzerte auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis.
Für Nachtschwärmer bietet sich die Late Night Show mit Julie Malia am Samstag, 22.03. um 23:00 Uhr im Alten Rathaus an. Julie Malia (aka Jule Malischke) ist eine herausragende Gitarristin, Sängerin und Komponistin. Sie studierte an renommierten Musikhochschulen in Augsburg und Dresden und ist dort seit 2015 als Dozentin tätig. Mit ihrem virtuosen Gitarrenspiel und ihrer einzigartigen Stimme verbindet sie klassische Musik, Jazz und moderne Fingerstyle-Arrangements. 2024 veröffentlichte sie ihr Album „Seagull“, das für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde.
Den dritten Festivaltag am Sonntag, 23.03. eröffnet Jan Depreter aus Belgien um 11:00 Uhr in einer Matinee in der Auferstehungskirche. Der vorgesehene Künstler Tom Kerstens wird aufgrund einer Erkrankung nicht auftreten. Jan Depreter studierte klassische Gitarre an den Königlichen Konservatorien von Antwerpen und Den Haag und gewann die großen internationalen Wettbewerbe Printemps de la Guitarre (BE), Antony/Paris (FRA), Mottola (I), Zwolle (NL) und Alhambra (SPA). Andere Spitzenpreise erreichte er beim Tarrega- und Andres Segovia-Wettbewerb in Spanien sowie in Wien, Alessandria und Tokyo. Der Künstler trat weltweit als Solist auf und gründete 2010 das Antwerpen Gitaarfestival. Die großen Konzerte für Gitarre und Orchester spielte er als Solist mit internationalen Orchestern.
Das finale Konzert des „4. Internationalen Gitarrenfestivals“ in Deggendorf am Sonntag, 23.03. um 18:00 Uhr im Kapuzinerstadl wartet noch einmal mit einer Riege herausragender Künstler auf. Der Gitarrist Leonard Becker aus Deutschland ist der Gewinner des Andres-Segovia Wettbewerbs 2021 in La Herradura (Spanien). Er veröffentlichte im Juli 2021 seine Debüt-CD bei NAXOS, auf der er Kammermusik mit Gitarre von Mario Castelnuovo-Tedesco präsentiert.
Im März 2019 gewann der Träger des Deggendorfer Gitarrenpreises zusammen mit einem von ihm zusammengestellten Streichquartett der Münchner Musikhochschule den 1. Preis beim internationalen Kammermusikwettbewerb „Gerhard Vogt“ für Streichquartett und Gitarre.
Nachfolgend betritt das „Baumbach Duo“, ebenfalls aus Deutschland, die Bühne. Das Duo gewann fünf internationale Kammermusikwettbewerbe in Spanien, Liechtenstein, Portugal, Italien und Deutschland. Im Februar 2020 schlossen sie ihr Konzertexamen an der Hochschule für Musik ‚Franz Liszt‘ Weimar bei Prof. Ricardo Gallén mit Auszeichnung ab. Zuletzt traten sie u.a. bei einem Residenzkonzert in der Deutschen Botschaft in Kopenhagen (2023), den Münchner Gitarrentagen (2022) und dem Festival ‚Focus Gitarre‘ in Friedberg (2022) auf. Auf Empfehlung des Komponisten Léo Brouwer wurden sie 2019 zum Volos Guitar Festival in Griechenland eingeladen.
Der letzte Auftritt dieses Festivals gehört dem international gefeierten Gitarristen Cecilio Perera aus Mexiko. Er ist bekannt für seine Musikalität, Virtuosität und ein vielseitiges Repertoire von mittelalterlicher bis zeitgenössischer Musik. Er unterrichtet Gitarre an der Universität Mozarteum Salzburg und hat in renommierten Konzertsälen weltweit gespielt. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Ersten Preis beim internationalen Gitarrenwettbewerb in Volos (2015) und der Goldenen Gitarre in Alessandria (2012).
Das 4. Internationale Gitarrenfestival ist wieder ein hervorragendes Gemälde aus vollendeter Musik und dem Charme der ausgewählten sakralen sowie historischen Kulissen der Stadt.