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Ein Video gegen Rassismus

Text von Stadt Deggendorf|Stand: 05.11.2015 13:07 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
Der Begleitausschuss begrüßte den Coach für Deggendorf: (v.l.) Waltraud Tannerbauer

Wie leben muslimische Jugendliche in Deggendorf, in welchen Situationen erfahren sie Aus-grenzung und Fremdenfeindlichkeit? Das will eine Jugendgruppe des türkisch-islamischen Vereins DITIB in einem Video darstellen. Das Projekt ist eines von fünf, die der Begleitaus-schuss des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ in der vergangenen Sitzung mit einstimmigen Beschlüssen auf den Weg gebracht hat.

Die Deggendorfer Jugendgruppe sprüht bereits vor Ideen für ihr Video. Für ein professionelles Ergebnis gehen sie eine Zusammenarbeit mit Studenten der Medientechnik an der Hochschule Deggendorf ein. Unter der Federführung von Prof. Jens Schanze entwickeln sie gemeinsam ein Drehbuch. In einem Workshop lernen die Jugendlichen, wie man Videos dreht und schneidet. So können sie auch in Zukunft eigenständig Filme drehen.

Das Videoprojekt ist ein Projekt der Begegnungen: Die Jugendlichen von DITIB und die Studenten arbeiten vor und hinter der Kamera intensiv zusammen. Entstehen werden ein oder mehrere Videos, mit denen die Jugendlichen den Vorurteilen gegenüber Muslimen entgegentreten und für Toleranz werben wollen. Das Ergebnis soll öffentlich präsentiert werden. „Auch im Rahmen von städtischen Veranstaltungen sehen wir für dieses Video viele Einsatzmöglichkeiten“, ergänzte Bürgermeister Wellner.

Bewilligt wurde zudem eine Infoveranstaltung mit Jan Nowak, einem Experten beim Thema Rechtsextremismus in Niederbayern. Am 10. November um 19 Uhr spricht er an der Hochschule Deggendorf über die aktuellen Entwicklungen in der rechten Szene.

Am 9. Dezember kommt die Theatergruppe Thevo aus Nürnberg an eine Deggendorfer Schule. Im interaktiven Stück „FluchtEnde?“ wird die Geschichte eines unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings erzählt. Die Schüler werden so für das aktuelle Thema Flucht sensibilisiert. Der Lyriker und Herausgeber Nefvel Cumart kommt am 16. Dezember nach Deggendorf. Er spricht über seine Erfahrungen als Sohn türkischer Gastarbeiter. Die Veranstaltung ergänzt eine Vortragsreihe der Volkshochschule unter dem Titel „Wir und die anderen“.

Mit Andrea Isermann-Kühn wurde der Coach für die lokale Stelle „Demokratie leben!“ vorgestellt. Sie wird von der Regiestelle des Bundesministeriums in Berlin geschickt, stammt aber aus Bad Kötzting und freut sich über die heimatnahe Einsatzstelle. Kühn arbeitet seit Jahren für die Vielfalt-Programme des Bundesministeriums; sie hat das erste Programm mitentwickelt und Jahre in einer lokalen Koordinierungsstelle gearbeitet, kennt daher die Arbeit an der Basis und aus der Praxis. Als Coach wird sie die Koordinierungs- und Fachstellen und den Begleitausschuss in Deggendorf besuchen, Tipps zur strukturellen Arbeit geben und den Ausschussmitgliedern bei Fragen Rede und Antwort stehen.

Der Begleitausschuss befasste sich zudem mit der Planung der 2. Demokratiekonferenz, die am 26. November um 19 Uhr im Alten Rathaus stattfindet. Unter anderem werden die Ergebnisse der ersten Demokratiekonferenz und bereits durchgeführte Projekte vorgestellt. Wichtig ist den Begleitausschussmitgliedern, wieder in Kleingruppen ins Gespräch zu kommen und zu erarbeiten, welche Projekte den Bürgern am Herzen liegen.

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