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Modellprojekt Flächenhandel

Bahnhofstraße wird zur Spielstraße - Taxistände werden darum verlegt
Text von Stadt Deggendorf|Stand: 30.09.2015 13:55 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten

In ihrer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Flächenverbrauch in Deutschland auf 30 ha am Tag zu reduzieren. Derzeit werden deutschlandweit täglich rund 73 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Fläche von 104 Fußballfeldern.

In einem bundesweiten Modellversuch erforscht das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit derzeit, ob ein überregionaler Handel mit Flächenzertifikaten dazu beitragen kann, das 30-ha-Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie zu erreichen. In diesem Modellversuch wird simuliert, dass alle Städte und Gemeinden nur noch eine bestimmte Menge an Außenbereichsfläche neu bebauen dürfen, die innerhalb des 30-Hektar-Ziels der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie liegt. Begleitet wird diese Simulation durch ein Gutachterteam unter Leitung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln.

In einem kontrollierten Feldexperiment mit 90 Modellkommunen wurde eine Simulation des Flächenhandels durchgeführt. Dabei wurden im Zeitraffer alle Flächenausweisungen der kommenden 15 Jahre sowie der damit verbundene Kauf und Verkauf von Flächenzertifikaten unter realen Bedingungen durchgespielt. An zwei bundesweiten „Handelstagen“ hatten die beteiligten Kommunen die Aufgabe, in der Simulation Planungen oder Maßnahmen in ihrer Kommune für die Umsetzung auszuwählen und entsprechend Zertifikate zu kaufen oder zu verkaufen. Durch das Gutachterteam wurde die Funktions- und Leistungsfähigkeit eines Flächenhandelssystems überprüft.

Die Stadt Deggendorf ist eine der ausgewählten Modellkommunen. Sie ist als Stadt mit einem weiterhin bestehenden Flächenbedarf für die Gutachter von besonderem Interesse in der Simulation. Am 29. September fand der zweite „Handelstag“ im Modellprojekt mit zwei simulierten Szenarien statt. Regierungsdirektor Peter Fritsch vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, als Abteilungsleiter im Referat „Flächenverbrauch, Verkehrswegeplanung, Siedlungsentwicklung“ zuständig für den Modellversuch, hatte sich für diesen Tag die Stadt Deggendorf als Reiseziel ausgewählt, um das Funktionieren der Simulation und die Aktivitäten der Stadt Deggendorf im Modellversuch direkt vor Ort beobachten zu können. Oberbürgermeister Dr. Christian Moser freute sich über diesen Besuch und die besondere Aufmerksamkeit der Bundesregierung für das stadtplanerische Handeln in Deggendorf. Er ließ es sich nicht nehmen, den Gast aus Berlin persönlich zu begrüßen, bevor dieser die Simulation im Stadtplanungsamt begleitete.

Im Anschluss an die Simulation im Neuen Rathaus wurden Regierungsdirektor Fritsch bei einem Rundgang die städtebaulichen Meilensteine vorgestellt, welche die Stadt Deggendorf in den vergangenen Jahren in der Innenstadt und im Landesgartenschaugelände setzen konnte. Auch hier zeigte sich der Gast aus Berlin beeindruckt von der nachhaltigen Wirkung dieser Maßnahmen für die Entwicklung der Stadt Deggendorf.

Die Ergebnisse der beiden „Handelstage“ werden durch das Gutachterteam nun ausgewertet und den beteiligten Kommunen in regionalen Workshops im November vorgestellt. Im Anschluss werden die Ergebnisse durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Weitere Infos unter: www.flaechenhandel.de

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