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Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt wird Münster
Pontifikalmesse mit feierlicher Erhebung im Oktober
Text von Stadt Deggendorf|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 27.06.2025 13:10 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten

Im Mai verkündete die Diözese Regensburg, dass im Zuge des Heiligen Jahres der Ehrentitel „Münster“ an ausgewählte Kirchen im Bistum verliehen wird. Daher haben sich Oberbürgermeister Dr. Christian Moser und Stadtpfarrer Martin Neidl gemeinsam an den Bischof von Regensburg, Prof. Dr. Rudolf Voderholzer, gewandt mit der Bitte, die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit einem Ehrentitel zu würdigen. Wie nun die Diözese Regensburg bestätigt, wird man der Bitte aus Deggendorf nachkommen und die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt zur Münsterkirche erheben.

 

Die Bezeichnung „Münster“ leitet sich vom lateinischen Wort für Kloster („monasterium“) ab, denn ursprünglich nannte man herausragende Kirchen mit einem klösterlichen Hintergrund „Münster“. Dennoch kann der Titel auch vom Bischof neu verliehen werden, sofern ein Gotteshaus die entsprechenden Voraussetzungen dafür erfüllt. Um „Münster“ zu werden muss die Kirche für die Geschichte der Stadt von hoher Bedeutung für das religiöse Leben sein und in der Region über einen gewissen Bekanntheitsgrad verfügen. Ebenso wird eine architektonisch und künstlerisch hervorragende Bedeutung sowie ein den liturgischen Normen entsprechender Altarraum und eine wertvolle Orgel gefordert. Darüber hinaus muss die zu ehrende Kirche ein Zentrum des liturgischen und pastoralen Lebens zu sein, was bedeutet, dass sowohl die Feier der heiligen Eucharistie wie auch die Feier der weiteren Sakramente dort vollzogen werden. Alle diese Voraussetzungen werden von der Stadtpfarrkirche erfüllt.

 

Mariä Himmelfahrt zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Pfarreien des Bistums Regensburg und bildet das geistliche Zentrum für über 5.500 katholische Gläubige. Als älteste Kirche der Stadt erhebt sich das Gotteshaus eindrucksvoll auf einer Anhöhe im Bereich der Unteren Vorstadt, dem Teil Deggendorfs, der als das älteste Siedlungsgebiet gilt. In weniger als 3 km Luftlinie flussabwärts von der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt mündet die Isar in die Donau, eine der wichtigsten Schiffsrouten in ganz Europa für den Handel wie auch den Tourismus. Bekannte Radwege wie der Donauradweg oder der Wolfgangweg führen am Donauufer an der Pfarrkirche vorbei. Ebenso liegt einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der gesamten Region nur etwa 2 km Luftlinie entfernt von der Stadtpfarrkirche, denn dort kreuzt auch die Autobahn A3 als bedeutende Nord-Süd-Verbindung mit einer Verkehrsauslastung von täglich rund 48.000 Fahrzeugen mit der Autobahn A92 in Richtung München, die an dieser Stelle den Anfang der B11 bildet, welche mit täglich etwa 9.000 Autos als wichtige Bundesstraße zur Erschließung des Bayerischen Waldes gilt.

 

So ist die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt nicht nur ein geistliches Zentrum für die Gläubigen, sondern auch ein sichtbares Symbol des Glaubens für unzählige Reisende und Pendler.

 

Das Gotteshaus selbst ist ein unverwechselbares architektonisches Juwel. Über vier Jahrhunderte hinweg entstand ein monumentaler Bau mit einem fünfjochigen Langhaus, ausladenden Seitenschiffen und einer auffälligen Westfassade. Der 70 Meter hohe Kirchturm zählt zu den höchsten des gesamten Bistums und prägt das Stadtbild seit Generationen. Im Inneren birgt der Sakralbau eine Fülle herausragender Kunstwerke, geschaffen von den bedeutendsten regionalen Künstlern ihrer Zeit. Der mit den Fresken des Deggendorfer Malers Joseph Wilhelm Seidl und den Stuckarbeiten von Christoph März reich geschmückte Innenraum zeigt einen umfangreichen Bildzyklus zur Marienverehrung im ikonographisch ungewöhnlichen Stil mit Bezug zur Lauretanischen Litanei. Von besonderer Bedeutung ist der Hochaltar, der ursprünglich vom berühmten Bildhauer Matthias Seybold für den Dom zu Eichstätt geschaffen wurde und erst im 19. Jahrhundert nach Deggendorf kam. Dieser 12 Meter hohe und 147 Tonnen schwere Baldachinaltar aus Rot- und Carrara-Marmor zeigt im Zentrum die Gottesmutter mit dem Jesuskind umgeben von einem Strahlenkranz und überspannt von einer beindruckenden goldenen Krone, die mit etwa 1,80 Metern Höhe und über drei Metern Durchmesser vermutlich die größte Goldkrone ist, die weltweit zu Ehren der Mutter Gottes in einer Kirche existiert. Im Jahr 2019 konnte die neue Vleugels-Orgel bestehend aus Haupt- und Chororgel in einem feierlichen Gottesdienst gesegnet werden. Zu verdanken ist dies insbesondere dem Engagement des damaligen 3. Bürgermeister der Stadt Deggendorf, Hermann Wellner.

 

Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Stadt Deggendorf und der Pfarrei Mariä Himmelfahrt zeigt sich aber auch in vielen weiteren Momenten. So wird jährlich das Friedenslicht aus Bethlehem auf dem Deggendorfer Christkindlmarkt verteilt. Ein besonderes Privileg wird der Stadt Deggendorf im Jahr 2028 zuteil, wenn sie die Ehre hat, den Christbaum für den Petersplatz im Vatikan zu stiften – ein weithin sichtbares und bedeutsames Symbol der innigen Verbundenheit mit der katholischen Weltkirche. Derzeit steht die Sanierung des Kirchturms an, ein bedeutendes Vorhaben, das der Erhaltung dieses herausragenden Denkmals für zukünftige Generationen dient. Die Stadt Deggendorf beteiligt sich aus voller Überzeugung finanziell an dieser Maßnahme. Ein eindrucksvolles Zeichen der engen Zusammenarbeit zwischen der Pfarrei Mariä Himmelfahrt und der Stadt Deggendorf ist seit 2 Jahren auch die Errichtung der größten Sandkrippe Deutschlands, ein herausragendes Projekt, das auf einzigartige Weise Kunst, Glauben und Gemeinschaft verbindet. Bereit bei der Segnung der Sandkrippen in den vergangenen beiden Jahren hat Oberbürgermeister Dr. Christian Moser bei Bischof Rudolf Voderholzer die Bitte geäußert, die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt aber auch das seelsorgerische Engagement der Pfarrei mit einem angemessenen Titel zu würdigen.

 

Umso größer ist die Freude in Deggendorf darüber, dass die Diözese Regensburg nun diesem Wunsch nachkommt und Bischof Rudolf Voderholzer die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt bei der Pontifikalmesse am 12.10.2025 zur Münsterkirche erhoben wird.

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