Tag der Heimat
Im Alten Rathaus
Text von Stadt Deggendorf|Foto von Stadt Deggendorf|Stand: 13.09.2023 10:50 Uhr|Lesedauer: 2 Minuten
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Auch heuer lädt Oberbürgermeister Dr. Christian Moser die Vertreter der Heimatvertriebenen und alle Interessierten wieder zum „Tag der Heimat“ ein. Die Veranstaltung findet am kommenden Freitag, 15.09.2023 um 16 Uhr im Historischen Saal des Alten Rathauses statt.
Dieses Mal wird die Gedenkfeier mit einem geschichtlichen Vortrag von Prof. Dr. Lutz-Dieter Behrendt gestaltet. Die musikalische Umrahmung übernimmt die Stadtkapelle Deggendorf.
„Von der alten zu einer neuen Heimat in Deggendorf – Zur Geschichte der Zuwanderung in unsere Stadt“. Unter dieses Thema hat Prof. Dr. Lutz-Dieter Behrendt, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deggendorfer Stadtarchiv, seinen Vortrag zum diesjährigen „Tag der Heimat“ gestellt. Die dauerhafte Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen im Gefolge des Zweiten Weltkrieges ist eine große Erfolgsgeschichte. Die Neubürger stellten eine Bereicherung der Stadt dar. Äußeres Zeichen dieser Integration war es, dass ab 1960 in der Bevölkerungsstatistik der Stadt die Vertriebenen nicht mehr getrennt von den Einheimischen aufgeführt wurden. Für viele Menschen, die bis heute aus unterschiedlichen Gründen ihre alte Heimat
aufgegeben haben, bedeutete die Ansiedlung in Deggendorf schrittweise den Erwerb einer neuen Heimat. Durch die rasant gewachsene Zuwanderung aus dem Ausland in den letzten Jahrzehnten entsteht bei vielen Beobachtern der Eindruck, dass es sich dabei um ein relativ neues Phänomen handelt, dass oft auch Besorgnis hervorruft. In Wirklichkeit gab es Zu- und Abwanderung in der Geschichte einer städtischen Siedlung, wie sie Deggendorf darstellt, eigentlich von ihrer Entstehung an, nur sehr unterschiedlich in ihren Ausmaßen und in der Nationalität, in der Religionszugehörigkeit oder in den Berufen der zugewanderten Personen während der verschiedenen Entwicklungsperioden. Immer gab es bestimmte Regeln für den Zuzug und auch oft gewisse Vorbehalte gegenüber den Fremden, die in die Stadt strömten.
Deshalb möchte Behrendt weniger auf den Heimatverlust eingehen, der in den früheren Reden zum Tag der Heimat umfassend behandelt wurde, als vielmehr auf die Suche und den mehr oder weniger erfolgreichen Gewinn einer neuen Heimat in Deggendorf.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.