Themenwoche Strom

Im Team die Energiezukunft elektrisieren
Mann zeigt seiner Familie Solarpanels

Themenwoche Strom startet

Die Bayerische Initiative „Team Energiewende Bayern“ veranstaltet im Jahr 2021 verschiedene Themenwochen. So wird den Fragen nach der bayerischen Energiezukunft, nach der zukünftigen Versorgung mit Strom, Wärme und Mobilität nachgegangen.

Nach den Themenwochen Mobilität im April starten nun am 12. Juli die Themenwochen Strom: „Im Team die Energiezukunft elektrisieren.“

Wie sieht unser Energiesystem von Morgen aus? Wie erreichen wir eine klimaneutrale Stromerzeugung? Und wie schaffen wir es, Strom erzeugt aus Sonnen-, Wind-, Bioenergie oder aus Wasserkraft zu speichern? Diesen und weiteren Fragen im Bereich Strom geht das Team Energiewende Bayern gemeinsam mit ihren Mitgliedern und Partnern während den Themenwochen Strom von 12. bis 25. Juli 2021 auf den Grund. Es sind verschiedene Veranstaltungen und Aktionen geplant, wozu jeder herzlich einladen ist. Informationen zum Programm sind unter https://www.stmwi.bayern.de/energiewende/themenwochen und auf den Social-Media Kanälen des Teams Energiewende Bayern zu finden.

Ähnlich wie bei der Themenwoche Mobilität möchten wir uns wieder an dieser Kampagne beteiligen. Unsere Umweltbeauftragte Ulrike Watzek lädt dazu ein, sich anhand der Informationen vom Team Energiewende Bayern Gedanken über die eigenen Handlungsmöglichkeiten zum Stromsparen zu machen.

Tag 1: Eine kWh – Was ist das eigentlich?

Der jährliche Verbrauch an Strom betrug in Bayern im Jahr 2019 ungefähr 85.800.000.000 Kilowattstunden (kWh). Knapp die Hälfte davon wird für Haushalte, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen genutzt.

Tipps: Jede Person verbraucht täglich rund 3kWh im Haushalt. Mit deiner eigenen Muskelkraft kannst du diese Menge an verbrauchtem Strom an einem Tag nicht produzieren, denn: Fährst du zügig auf einer geraden Strecke Fahrrad, treibst du es mit rund 0,1kW an. Für nur 1kWh musst du folglich zehn Stunden auf deinem Rad verbringen.

Sportlich fernsehen Ein herkömmlicher 55-Zoll-Fernseher hat eine Leistung von circa 0,1kW. Eine Stunde vor dem Fernseher entspricht also einer Stunde auf dem Fahrrad. Streaming ist dabei noch gar nicht berücksichtigt!

Richtig saugen Ein sparsamer Staubsauger arbeitet mit 0,5kW. Saugst du in der Woche zwei Stunden, verbrauchst du 1kWh, für die du zehn Stunden Fahrrad fahren musst.

Beispiel: Mach den Haushaltsgeräte-Check! Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) entwickelte den Haushaltsgeräte-Check, der dir die Möglichkeit bietet, zu überprüfen, ob der Austausch eines alten Haushaltsgerätes gegen ein neues, effizientes Gerät sinnvoll ist. Außerdem rechnet der Haushaltsgeräte-Check aus, nach wie vielen Jahren man die Kosten für das neue Gerät aufgrund der höheren Effizienz eingespart hat. Auch die Ökologie wird unter die Lupe genommen, um Umweltbelastungen durch den Gerätetausch zu vermeiden. Zu finden ist der Check unter https://www.energieatlas.bayern.de/buerger/stromsparen/haushaltsgeraetecheck.html

Tag 2: Wer braucht am meisten Strom?

Wir schätzen Komfort und freuen uns über Wellness zuhause. Aber vor allem bei entsprechenden Produkten gibt es einige Stromfresser wie Whirlpools und Saunas. Hier lohnen sich Effizienz und grüner Strom besonders.

Tipps: Aber auch alltägliche und notwendige Geräte im Haushalt können sehr viel Strom verbrauchen – deshalb rechnet es sich, auf neue Modelle und eine sparsame Nutzung zu achten: Warmes Wasser ist wertvoll Erwärmst du Brauchwasser elektrisch, verbrauchst du jährlich bis zu 900kWh pro Person. Hier kannst du sparen, wenn du Duschköpfe und Hähne mit einem Druckregler nutzt, deine Hände mit kaltem Wasser wäschst und den Boiler nicht durchlaufen lässt.

Austauschen zahlt sich aus Umwälzpumpen transportieren das heiße Wasser durch Rohre und Heizkörper in die einzelnen Zimmer. Alte Umwälzpumpen verbrauchen bis zu 600kWh im Jahr. Mit hocheffizienten, modernen Pumpen lässt sich dieser Wert um bis zu 90% verringern – und der Einbau wird sogar finanziell gefördert!

Beispiel: Sauna, Whirlpool und Co.: ein energieintensives Vergnügen Der jährliche Stromverbrauch eines im Freien aufgestellten Whirlpools bewegt sich zwischen 2.500 und 7.500kWh. Das bedeutet, dass ein einziger Whirlpool jährlich gegebenenfalls mehr Strom als ein kompletter Haushalt be­nötigt! Der durchschnittliche Stromverbrauch einer Heimsauna für zwei Stunden Nutzung inklusive Vorheizung beläuft sich auf circa15kWh. Rechnen wir das – wie im gestrigen Artikel beschrieben – in Stunden auf dem Fahrrad um, müsste man 150 Stunden in die Pedale treten, um zwei Stunden in der Heimsauna verbringen zu können. Aufgewärmt ist man dann auf jeden Fall! Weiter Infos zu Energiefressern sind unter https://www.eza-allgaeu.de/www.eza-allgaeu.de/?id=493 zu finden.

Tag 3: Wie sparen Koch- und Backprofis Strom?

Ein 4-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt 4.000 kWh Strom pro Jahr. Rund 9% und somit 360 kWh des Bedarfs entfallen auf das Kochen und Backen.

Tipps: 360 kWh pro Jahr alleine fürs Kochen und Backen? Das muss nicht sein! Mit drei einfachen Tipps lässt sich viel Strom einsparen:

Jeder Topf hat seinen Deckel Verschließe Kochtöpfe mit passenden Deckeln und nimm diese nur zum Umrühren ab.

Wasserkocher sinnvoll nutzen Wasserkocher sind sparsamer als Herdplatten. Das gilt aber lediglich, wenn man nur die benötigte Menge an Wasser einfüllt und das Gerät regelmäßig entkalkt.

Vorheizen bedeutet Stromverschwendung Für die meisten Gerichte musst du den Ofen nicht vorheizen. Ganz im Gegenteil: Schalte ihn schon einige Minuten vor Ende der Backzeit ab und nutze die Restwärme.

Beispiel:

Nachhaltig genießen: Nicht nur bei der Zubereitung von Speisen lässt sich Strom sparen. Die Lebensmittel selbst sind wertvolle Erzeugnisse, die möglichst vollständig genutzt werden sollen.

  • Bevorzuge regionale, saisonale und faire Produkte.
  • Kaufe nicht mehr ein, als du verbrauchen kannst.
  • Prüfe Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, ob sie nicht doch noch ohne Bedenken gegessen werden können.
  • Vermeide Verpackungsmüll.

Weitere Infos zum energieeffizienten Kochen unter https://www.energieatlas.bayern.de/buerger/stromsparen/kochen.html

Tag 4: Geht dir ein Licht auf?

Die Abkürzung LED stammt aus dem Englischen und steht für „Light Emitting Diode“, was im Deutschen mit dem Begriff „Leuchtdiode“ umschrieben wird.

Tipps: Mit LEDs können wir einfach und günstig Stromkosten sparen!

LED-Lampen sind die effizientesten Leuchtmittel. Sie werden sofort hell und sind schaltfest, erschütterungsfest und kälteresistent.

Ein entscheidendes Kriterium ist die Helligkeit. Sie wird in Lumen angegeben. Für 700 Lumen benötigt man entweder eine herkömmliche Glühbirne mit 60 Watt oder aber eine LED mit nur 6 bis 10 Watt.

Die Ästhetik und das Wohlbefinden hängen von der Lichtfarbe ab, die man in der Einheit Kelvin (K) misst. Ein warm-weißes Licht liegt in einem Bereich zwischen 2.500 und 3.000K, ein kalt-weißes Licht zwischen 4.000 und 6.500K. Achte beim Kauf auf Qualitätsprodukte.

Beispiel: Lichtverschmutzung – schon gewusst? Die natürliche, finstere Nacht bestimmt das Leben auf der Erde seit Jahrmillionen und prägt das Gleichgewicht unserer Gesundheit und der Natur. Der Mensch macht die Nacht jedoch immer mehr zum Tage. Tausende von künstlichen Lichtquellen erhellen unsere Straßen, Wohnund Gewerbegebiete. Das kann negative Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie auf die Gesundheit von Menschen haben.

Verwende künstliches Licht zur Außenbeleuchtung nur

  • dort, wo es sicherheitsbedingt notwendig ist.
  • in dem Zeitraum, in dem es benötigt wird. Nutze hier Zeitschaltuhren!
  • in der erforderlichen Intensität mit ausschließlicher Strahlung nach unten.
  • mit abgeschirmten Leuchten in geschlossenem Gehäuse.
  • Und: Vermeide das Anstrahlen von Bäumen und Sträuchern. Sie sind Lebensraum von zahlreichen Tieren.

Weitere Informationen zur energieeffizienten Beleuchtung unter https://www.energieatlas.bayern.de/buerger/stromsparen/beleuchtung.html

Tag 5: Wie hält man Temperatur und Stromkosten niedrig?

Kühl- und Gefrierschränke sind die Marathonläufer unter den Haushaltsgeräten. Daher ist es besonders wichtig, hier auf sparsame Geräte zu achten.

Tipps: Rund 11% und somit 440kWh des jährlichen Stromverbrauchs eines 4-PersonenHaushalts werden für das Kühlen verbraucht.

So sparst du Strom:

Kurze Öffnungszeiten: Vermeide häufiges und langes Öffnen der Türen. Die erste Stufe reicht meist aus: Mit der kleinsten Kühlstufe erreichst du in der Regel 7 bis 9°C. Diese Temperatur ist normalerweise ausreichend, um Lebensmittel zu kühlen.

Wärmequellen vermeiden: Stelle keine warmen Speisen in den Kühlschrank.

Keller statt Kühlschrank: Es kann sich lohnen, Getränke, Obst und Gemüse im Keller, in der Garage oder auf dem Balkon zu kühlen. Dadurch sparst du nicht nur Strom, sondern bewahrst auch den Geschmack der Lebensmittel. Tomaten verlieren beispielsweise das Aroma, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden.

Beispiel: „Einfach mal abschalten“ Wenn du dir einen längeren Urlaub gönnst, dann schalte den Kühlschrank zuhause einfach ab. Lass die Tür offen, um Schimmelbefall vorzubeugen. Wichtig ist es, beim Kauf einer Kühl- und Gefrierkombination auf eine getrennte Regelung zu setzen. So lässt sich die Kühlung abschalten, während die Gefrierfunktion weiterläuft. Und schon sparst du unnötige Stromkosten ein und besserst die Urlaubskasse auf! Weitere Infos zum Thema Kühlen und Gefrieren unter https://www.energieatlas.bayern.de/buerger/stromsparen/kuehlen.html

Tag 6: Wie spart man beim Waschen und Trocknen?

Ein 4-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt 4.000 kWh Strom pro Jahr. Rund 14% und somit 560 kWh des Bedarfs entfallen auf das Waschen und Trocknen.

Tipps: Die Wäsche wird auch mit weniger Strom sauber und trocken:

Die Waschmaschine richtig beladen Die Maschine sollte nicht zu voll und nicht zu leer sein. Als Faustregel gilt, dass man die Trommel bei normaler Wäsche nur so befüllen sollte, dass noch eine Handbreit Platz bleibt.

Bei niedriger Temperatur waschen Selbst stark verschmutzte Wäsche wird in neueren Maschinen bei 20 bis 40 Grad strahlend sauber.

Trocknen muss nicht teuer sein, die Wäsche trocknet nämlich von allein Die gute alte Wäscheleine ist die beste Lösung für die Umwelt und deinen Geldbeutel. Nutzt du dennoch einen Trockner, sollte er mit möglichst gut geschleuderter Wäsche beladen werden, die wenig Restfeuchte enthält.

Beispiel: Der Waschmaschine den Stecker ziehen: Eine Hofer Familie schaffte sich eine neue Waschmaschine an, deren Stand-by-Verbrauch laut Hersteller gering sein sollte. Die Käufer überprüften diese Aussage und machten den Test: Die Messung mit einem Strommessgerät ergab, dass die angesteckte, aber nicht laufende Waschmaschine unglaubliche 0,01kW Strom verbrauchte. Es lohnt sich also, der Waschmaschine den Stecker zu ziehen, wenn sie gerade nicht läuft. Detailinfos unter https://www.energieatlas.bayern.de/energieatlas/praxisbeispiele/details,256.html

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